Das Archiv der Hansestadt Lübeck

Das Gedächtnis der Stadt und der Hanse

Erstmals 1298 in einer Chronik erwähnt, verwahrt das Archiv der Hansestadt Lübeck die historische Überlieferung der bis 1937 selbständigen und seither in Schleswig-Holstein integrierten Hansestadt Lübeck, die als »Königin der Hanse« während des Mittelalters und danach zu den bedeutendsten Metropolen und Handelsstädten Deutschlands gehörte. Teile der Überlieferung sind als „Dokumente zur Geschichte der Hanse“ in das UNESCO-Register „Memory of the World (Überblick zum Weltdokumentenerbe)“ eingetragen worden.

Die Archivarinnen und Archivare übernehmen auf gesetzlicher Grundlage das archivwürdige Schriftgut der Lübecker Stadtverwaltung und lokalhistorisch wertvolle Dokumente von Privatpersonen, Firmen und Vereinen.

Der Lesesaal des Archivs, Mühlendamm 1-3, 23552 Lübeck, steht montags bis donnerstags von 8:00 bis 16:00 Uhr allen Interessierten zur Nutzung der hier verwahrten Unterlagen offen – eine Voranmeldung unter archiv@luebeck.de empfiehlt sich, damit eine kompetente Beratung gewährleistet ist.

Recherchieren Sie vorher gerne selbst in den Inhaltsbeschreibungen von ca. 1.500 Beständen und ca. 250.000 Archivalien und schauen Sie sich die zahlreichen schon digitalisierten Urkunden, Münzen, Akten und Amtsbücher sowie die „Vaterstädtischen Blätter“ 1896-1933 an auf www.stadtarchiv-luebeck.findbuch.net.

Auf www.vlga.de finden Sie Informationen über den Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde und seine Veranstaltungen  oder können in den digitalisierten Bänden der beiden 1866-2017 vom Geschichtsverein herausgegebenen Zeitschriften  mit zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen recherchieren und blättern.

Das Archiv der Hansestadt Lübeck ist UNESCO-Welterbe

Der Exekutivrat der UNESCO hat beschlossen, „Dokumente zur Geschichte der Hanse“ in das Welterbe-Register „Memory of the World“ (Weltdokumentenerbe) aufzunehmen. Den multinationalen Antrag dazu hatte das Archiv der Hansestadt Lübeck (AHL) federführend erarbeitet.

Aus den unzähligen Geschichtsquellen zur Hanse von Brügge bis Nowgorod, von Bergen bis Braunschweig wurden in einem internationalen Prozess 17 Dokumente aus sechs europäischen Ländern ausgewählt, die das Wesen und das Wirken der Hanse beispielhaft vermitteln können. Sechs dieser Dokumente stammen aus unserem Archiv in Lübeck.

Ein Handelsprivileg des englischen Königs Edward VI. verdeutlicht die rechtliche Grundlage für erfolgreichen Handel, ein Pfundzollbuch macht den konkreten hansischen Warenverkehr nachvollziehbar, die Statuten des Kontors in London und Protokollbücher des Kontors in Bergen zeugen vom Leben und Handeln der Kaufleute an ausländischen Niederlassungen und zwei Urkunden, ein Kriegsbündnis gegen Dänemark und ein Handelsboykott gegen Flandern, stehen für Konflikte.

Alle sechs Dokumente sind mittlerweile vollständig digitalisiert und können online sowie bei Bedarf im Lesesaal genutzt werden.

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